Teutoburger Energie Netzwerk präsentiert Spitzenergebnis
veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 08/2024
Der genossenschaftliche Energieversorger zahlt seinen Mitgliedern eine Dividende von 4,25 Prozent. Der Umsatz und das Jahresergebnis für 2023 konnten gesteigert und das Eigenkapital gestärkt werden. Gleichzeitig wurde kräftig in den Ausbau der Stromnetze investiert.
Die Teutoburger Energie Netzwerke eG mit Sitz im niedersächsischen Hagen blickt auf einen guten Geschäftsverlauf im Jahr 2023 zurück. Sichtlich zufrieden verkündete Vorstandsmitglied Michael Benning auf der jüngsten Generalversammlung ein erneut starkes Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr von rund 25 Prozent auf 121 Millionen Euro. Aufgrund der kontinuierlich positiven Entwicklung des Kerngeschäfts sei mit 971.000 Euro ein sehr gutes Jahresergebnis von erzielt worden, das knapp 170.000 Euro über dem Wert von 2022 lag. Davon seien rund 687.000 Euro den Rücklagen zugeführt worden. Zudem erhalten die Mitglieder eine Dividende in Höhe von 4,25 Prozent – ein Prozent mehr als im Vorjahr. Dies wurde einstimmig beschlossen.
Größte Anzahl PV-Anlagen in Betrieb genommen
Wie im Vorjahr sei das Umsatzwachstum vor allem durch die gestiegenen Preise für Strom und Gas entstanden, erläuterte der TEN-Vorstand. Der Energieabsatz sei dagegen erneut leicht zurückgegangen. Ein weiterhin sparsamer Verbrauch sowie ein milder Winter seien dafür ausschlaggebend gewesen. Als Folge steigender Strompreise habe der Regionalversorger im abgelaufenen Jahr 2023 mit 774 Photovoltaikanlagen zudem die bisher größte Anzahl an Eigenerzeugungsanlagen in Betrieb genommen.
Stromnetz fit für die Zukunft machen
Im Zuge der Netzverstärkung treibt die TEN nach eigenen Angaben den Rückbau von Freileitungen in Ihrem Stromnetzgebiet weiter voran und hat 2023 mehr als 24 Kilometer Erdkabel verlegt. Das Stromnetz müsse für die erhöhte Nutzung durch Eigenerzeugungsanlagen, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen fit gemacht werden, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Peter Obermeyer. Vor allem dadurch seien die Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um rund 4 Millionen Euro auf 9,2 Millionen Euro gestiegen. Künftig werde zudem die Dekarbonisierung der Versorgung mit Wärme eine zunehmend größere Rolle spielen, sagte der TEN-Vorstandschef mit Blick auf zukünftige Investitionen.
Eigenkapital weiter gestärkt
Das gute Jahresergebnis habe die Erhöhung des Eigenkapitals um 600.000 Euro auf 22,6 Millionen Euro ermöglicht. Die Bilanzsumme ist im Vorjahresvergleich nach Unternehmensangaben erneut um etwa 9,1 Millionen Euro auf 81 Millionen Euro gestiegen. Dafür seien im Wesentlichen Forderungen aus Energielieferungen und das deutlich höhere Anlagevermögen ausschlaggebend. Die Rückstellungen hätten sich um 14,2 Millionen auf rund 33 Millionen Euro erhöht. Dies begründete Michael Benning mit Steuerrückstellungen und der Risikoversorge in Bezug auf die Beteiligung an dem Kohlekraftwerk in Lünen.
Starker Mitgliederzuwachs
In den kommenden zwei Jahren werde den Regionalversorger vor allem die Marktraumumstellung mit der Umstellung von L- auf H-Gas beschäftigen, erläuterte Peter Obermeyer. Sämtliche Erdgaskundinnen und -kunden hätten bereits ein erstes Informationsschreiben erhalten. Zudem seien die Energieversorger verpflichtet, „dynamische Stromtarife“ anzubieten. Diese geben zeitliche Strompreisschwankungen an die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter. Der Vorstandsvorsitzende erläuterte die damit verbundenen Chancen und Risiken. Zudem freute er sich über einen anhaltend starken Zuwachs an Mitgliedern, deren Zahl zum Jahresende 2023 weiter auf 4.036 (Vorjahr 3.943) gestiegen sei.